Der WasserWeltenSteig – 1. Etappe am 22.05.2020 (15 km)

Der WasserWeltenSteig wurde erst Ende Mai 2019 fertiggestellt und eröffnet. Der rund 109 km lange Fernwanderweg verbindet Triberg mit Schaffhausen – von „Deutschlands höchsten Wasserfällen“ geht es auf sechs Etappen zu Europas größtem Wasserfall, dem „Rheinfall“ und überschreitet damit auch die Grenze zur Schweiz.

WasserWeltenSteig: der Name ist Programm des „Premiumwanderwegs“. Immer wieder kommt man an Seen, Quellen, Bächen oder aber auch an Wasserfällen vorbei.

Da geht’s lang 🙂

Der WasserWeltenSteig beginnt in Triberg am Eingangstor der berühmten Wasserfälle. Schnell zücke ich den Geldbeutel und bezahle den Eintritt. Ich will einfach nur los laufen…

Ganze 163 Meter hoch sind die Triberger Wasserfälle, die das Wasser der Gutach in sieben Fallstufen herabstürzen lassen.

Ich weiß nicht, wie oft ich schon hier war. Zuletzt zwischen Weihnachten und Silvester im vergangenen Jahr, als hier der „Weihnachtszauber“ stattfand. Damals noch mit Krücken und Spezialschuh nach der Fuß-OP in dichtem Getümmel. Hoch oben auf einer Brücke hatte abends eine beeindruckende Feuershow statt gefunden.

Heute allerdings ist es sehr ruhig am Wasserfall. Ich bin aber auch ziemlich früh dran. Es ist erst 10 Uhr und es sind (vermutlich Corona bedingt) noch nicht viele Leute hier. Außer mir sind nur noch drei oder vier Familien unterwegs. So kann ich die Wasserfälle in Ruhe bestaunen und ein paar schöne Bilder schießen.

Der Weg an den Wasserfällen entlang ist recht steil und anstrengend. Aber es lohnt sich. Die Urgewalt des Wassers fasziniert mich.

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Es töst, rauscht und brodelt ohne Unterbrechung.

Es geht weiter steil den Berg hinauf bis zum Parkplatz „Adelheid“. Uff… den anstrengendsten Teil meiner heutigen Wanderung habe ich damit hinter mich gebracht.

Danach laufe ich sehr schöne Waldwege entlang. Zwar geht es immer mal wieder bergauf, aber es hält sich in Grenzen. Man kommt an verschiedenen idyllisch gelegenen und urigen Schwarzwaldhöfen vorbei.

So laufe ich am Liebsten…

Die Aussicht ist herrlich. Schwarzwald, Wiesen und Felder, immer wieder vereinzelt Bauernhöfe. Als ich aus dem Wald komme und einen Hügel hinunter laufe, denke ich, dass ich den Hof dort unten doch schon mal gesehen habe… Nur bisher aus einer anderen Perspektive. Es ist der Reinertonishof mit seinen vielen Ponys und Pferden.

Der Reinertonishof

Von hier aus bin ich auch schon oft in Richtung Blindensee gestartet. Dort führt mich die erste Etappe des WasserWeltenSteigs heute auch hin.

Der Blindensee ist ein Hochmoorsee und nur aus zwei Richtungen über Bohlenstege durch das Hochmoorgebiet mit seinem dichtem Wald und den vielen Heidelbeersträuchern zu erreichen. Im fast kreisrunden und schwarzen See spiegeln sich die Bäume, die um den See herum wachsen, wider.

Hier mache ich erst einmal eine Vesperpause und genieße den Anblick und die Ruhe. Heute ist hier wenig los. Ein Schild weist auf die Tier- und Pflanzenwelt des Moorsees und der Umgebung hin.

Ich bin so gerne hier… 😊

Da meine Tochter vor kurzem das Thema „Sagen“ in der Schule durch genommen hat und wir Material im Internet gesichtet haben, weiß ich, dass sich um den Blindensee auch diverse Sagen und Mythen ranken.

Einst soll einmal eine Kuh im Blindensee ertrunken sein. Nach mehreren Wochen sei sie in der Donau wieder aufgetaucht. Doch da der See weder einen Zu- noch einen Ablauf hat, ist dies wohl sehr unwahrschenlich. 😉

Eine andere Sage handelt von einem Fuhrmann, der mitsamt seinem Pferdegespann im Blindensee ertrunken sein soll und nie wieder aufgetaucht ist. Gruselig… 👻

Egal,… ich finde den Blindensee und die Umgebung sehr schön. Doch die erste Etappe des WasserWeltenSteigs endet hier noch nicht. Also heißt es: Sachen zusammen packen und weiter marschieren.

Bald geht es wieder in den Wald und ich komme auf einem längeren Anstieg an der Elzquelle vorbei. Da sich hier aber trotz Corona sehr viele Leute auf einem Fleck tummeln, mache ich keinen Halt, sondern laufe gleich weiter.

Recht schnell habe ich den Kolmenhof mit der Martinskapelle erreicht.

Martinskapelle

Unterhalb des Kolmenhofs entspringt die „Breg“, der längere der beiden Donau-Quellflüsse. Daher wird die Quelle der Breg auch oft als „Donauquelle“ bezeichnet.

„Brigach und Breg bringen die Donau zu Weg.“
„Breg-Quelle“ – oder auch „Donau-Quelle“… wie man’s sieht.

Eine kurze Rast und ein paar Fotos später mache ich mich auf die restlichen Meter meiner Wanderung. Es geht leicht bergauf an den Günterfelsen vorbei und ca. 30 min später stehe ich am Turm des 1.150 Meter hohen Brend.

Mitten im dichten Wald tauchen auf einmal die Günterfelsen auf.
Die einzelnen Felsbrocken sind bis zu acht Meter hoch und ca. 65 Millionen Jahre alt

Leider ist der Turm auf dem Brend im Moment nicht geöffnet. Der Corona-Mindestabstand könnte nicht eingehalten werden. Da ich aber schon einmal dort oben war, weiß ich, wie schön die Aussicht ist.

Obwohl es leicht bedeckt und nicht allzu warm war, war es tolles Wetter zum Wandern. Der WasserWeltenSteig macht bisher seinem Namen alle Ehre. Ich freue mich schon auf die 2. Etappe… 😉

Ein Gedanke zu „Der WasserWeltenSteig – 1. Etappe am 22.05.2020 (15 km)“

  1. Liebe Anja, dein Wanderblog ist sehr schön geschrieben und die Bilder sind einfach fantastisch.
    Bestimmt klappt es bald mit dem Jakobsweg, ich drücke dir die Daumen.
    Mach weiter, mit wandern, mit schreiben, mit fotografieren….
    Liebe Grüße Irene

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