Wir fahren am späten Vormittag mit dem Cabrio nach Hinterzarten. Die Kinder haben auf dem Rücksitz eine Riesengaudi. Das Wetter ist super und ich freue mich, endlich zur Ravennaschlucht zu kommen. Ich habe schon ein paarmal vorgehabt dort zu wandern, aber immer kam irgendetwas dazwischen.
Nachdem wir am Bahnhof in Hinterzarten geparkt haben, bestaunen wir noch kurz den sehr idyllischen „Adlerweiher“ auf der anderen Seite der Straße und dann geht es los…

Erstmal laufen wir quer durch den ganzen Ort zurück ans andere Ende… Oh weh, wer hat denn da die Planung gemacht. 😉 Mitten im Ort steht ein riesiger Wegweiser und ich stelle überrascht fest, dass wir unverhofft ein ganzes Stück auf dem „Himmelreich Jakobusweg“ laufen werden. Der „Kesslerhöhenweg“ geht leider in die andere Richtung.

Auf dem Weg zur Schlucht kommen wir an ein paar alten Sägemühlen vorbei. Mein Sohn lauscht gebannt, was Clemens ihm darüber zu erzählen hat. Wie funktioniert so eine mit Wasser angetriebene Säge? Wie kann man aus einer drehenden Bewegung vom Mühlrad eine Auf- und Ab-Bewegung der Säge machen?
Wir machen eine kleine Vesperpause bei einem Holzstapel. Schließlich möchten wir gut gestärkt in die Schlucht gehen. Doch bevor wir beim riesigen Viadukt in die Ravennaschlucht einsteigen, kommen wir noch an dem „Hofgut Sternen“ vorbei, wo eine wunderschöne Kuckucksuhr in Großformat zu bestaunen ist.

Am Ravennaviadukt angekommen staune ich nicht schlecht. Die Eisenbahnbrücke ist viel höher als ich dachte – 37 Meter. Hier plätschert der Bach wieder vor sich hin, doch bald sind wir flußaufwärts an einem der Wasserfälle angekommen.

Die Ravennaschlucht ist ein Seitental des Höllentals im südlichen Schwarzwald. Der Bach Ravenna schlängelt sich durch das Tal über viele Kaskaden und Wasserfälle. Bei den beiden größten Wasserfällen der Schlucht stürzt das Wasser 16 bzw. 6 Meter in die Tiefe.

Immer wieder geht es über Holzstege und -treppen an dem wildromantischen Bach entlang. Es fällt kaum auf, dass man stetig bergauf läuft und die Zeit vergeht wie im Flug.

An schönen weitläufigen Wiesen entlang laufen wir wieder zurück Richtung Hinterzarten. Wir holen das Auto am Bahnhof ab. …und weil wir jetzt schon einmal hier sind, möchte ich mir dann auch noch die Adlerschanze anschauen.
Leider ist die große Schanze abgerissen, weil sie gerade umgebaut wird. Aber es gibt noch drei kleinere Schanzen. Wir haben das Glück, dass wir gerade richtig zum Trainingsbeginn kommen und einigen Kindern auf der kleinsten Schanze beim Sprung zusehen können.
Es war ein richtig schöner und erlebnisreicher Tag. Die Ravennaschlucht ist faszinierend. Eine tolle und kurzweilige Wanderung, die man super auch mit Kindern machen kann. Mit nur 9 km Länge auch wirklich gut zu meistern.
